Norbert F. Pötzl - Beitz
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- Book:Beitz
- Author:
- Publisher:Heyne Verlag
- Genre:
- Year:2011
- Rating:4 / 5
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Beitz: summary, description and annotation
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Beitz — read online for free the complete book (whole text) full work
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Norbert F. Ptzl
BEITZ
Eine deutsche Geschichte
Redaktion: Johann Lankes, Mnchen
Copyright 2011 by Wilhelm Heyne Verlag, Mnchen,in der Verlagsgruppe Random House GmbH
Umschlaggestaltung: Hauptmann & Kompanie Werbeagentur, Zrich, unter Verwendung zweier Fotos von picture alliance (Portrait) und Sddeutsche Zeitung Photo / ddp images / AP
Satz: EDV-Fotosatz Huber/Verlagsservice G. Pfeifer, Germering
ISBN 978-3-641-06811-0
www.heyne.de
Prolog
Bestellte Wahrheiten
Der Mann ist eine Legende. Judenretter in der Nazizeit, Wirtschaftswunder-Ikone in der jungen Bundesrepublik, Ostpionier im Kalten Krieg, Diplomat im internationalen Sport, Mzen von Kultur und Wissenschaft.
Johannes Rau, damals gerade gewhlter Bundesprsident, sagte 1999 zu Berthold Beitz, er wrde ihm gern ein Diktiergert schenken, denn mit dem, was Sie zu erzhlen haben, wren aufregende Bcher zu fllen.
Tatschlich gibt es kaum einen Menschen, dessen Leben die Hhen und Tiefen der deutschen Geschichte im 20. Jahrhundert eindrucksvoller widerspiegelt. Aber Beitz hat auch selbst Legenden gewoben, die ihn in besonders strahlendem Licht erscheinen lassen.
Eine Legende ist es zum Beispiel, dass Beitz ein beraus erfolgreicher Wirtschaftsfhrer gewesen sei. Tatschlich hat er den Weltkonzern Krupp wiederholt an den Rand des Abgrunds gesteuert; mit viel Glck konnte er das Unternehmen und sich selbst jedes Mal aus selbst verschuldeter Not retten.
Eine Legende ist es, dass die Firma Krupp auf Beitz Betreiben freiwillig und als erstes deutsches Unternehmen ehemaligen Zwangsarbeitern Entschdigungen gezahlt habe. In Wahrheit mussten Beitz, der die Verhandlungen fhrte, die Almosen mhsam abgerungen werden.
Eine Legende ist es schlielich auch, dass Beitz eine besonders soziale Unternehmenskultur gepflegt habe. Wenn es seinen Interessen diente, setzte er sich rabiat ber verbindliche Regeln und ber die Belange anderer Menschen hinweg.
In dieser Ambivalenz von Leistung und Legendenbildung, von Heldenmut und Hochmut, von Charisma und Chuzpe changiert das Leben des Berthold Beitz. Geboren wurde er 1913, noch im wilhelminischen Kaiserreich, als wie man damals sagte kleiner Leute Sohn auf dem Land in Vorpommern. Als junger Mann, keine 30 Jahre alt, gehrte der kaufmnnische Leiter einer lfrderfirma im besetzten Polen mit seiner Frau zu den wenigen Deutschen, die unter Gefahr fr ihr eigenes Leben Menschen schtzten, die vom Nazi-Terror verfolgt wurden; das Ehepaar Beitz rettete Hunderte vor Erschieung und Gaskammer. Nach dem Zweiten Weltkrieg nutzte Berthold Beitz die Gunst des sogenannten Wirtschaftswunders fr einen kometenhaften Aufstieg ohne spezielle Vorkenntnisse brachte er es zum Generaldirektor einer groen Versicherungsgesellschaft. Als Alfried Krupp von Bohlen und Halbach, der letzte Alleineigentmer des Krupp-Konzerns, ihn 1953 zu seinem Generalbevollmchtigten berief, wurde Beitz Herrscher ber das weltweit bekannteste und zeitweise auch grte deutsche Industrieunternehmen, das als ehemalige Waffenschmiede des Reiches auch das umstrittenste war. Teils im Alleingang, mitunter gegen den Widerstand des ersten Bundeskanzlers Konrad Adenauer, knpfte Beitz Handelsbeziehungen zu damaligen kommunistischen Ostblockstaaten und galt deshalb spter als Wegbereiter der Ostpolitik Willy Brandts. Auch als Mitglied und Vizeprsident des Internationalen Olympischen Komitees sowie als Frderer von Kunst und Wissenschaften hat Beitz Geschichte geschrieben.
Der Mann ist also eine Jahrhundertgestalt. Er faszinierte mich schon lange, bevor ich ihn persnlich kennenlernte. Und je mehr ich mich mit ihm beschftigte, desto grer wurde die Faszination auch und gerade wegen der Ambivalenz, die ich an ihm entdeckte. Das Leben ist eben nicht nur schwarz oder wei, sondern bunt. Ein Triumphator mit einer glatten Fassade ist, zumal fr einen Biografen, weniger reizvoll als ein Mensch in seinen Widersprchen, der auch schmerzliche Niederlagen erfahren hat.
Meine erste Begegnung mit Beitz hatte ich im Juni 2001. Fr meine Biografie ber den ehemaligen DDR-Staatsratsvorsitzenden und SED-Generalsekretr Erich Honecker auch er war facettenreicher, als sein mausgrauer Habitus vermuten lie befragte ich Beitz ber seine Eindrcke und Erfahrungen, die er bei seinen zahlreichen Gesprchen mit dem ostdeutschen Potentaten gewonnen hatte. Nachdem das Honecker-Buch im August 2002 erschienen war, wollte ich mich der Lebensgeschichte von Berthold Beitz widmen.
Zwar war schon viel ber ihn publiziert worden: Von seinem Einsatz fr Juden wurde wiederholt beschrieben, zu runden Geburtstagen erschienen in allen groen Tageszeitungen hymnische Portrts des Jubilars. Aber es fehlte noch eine umfassende Gesamtdarstellung seines Lebens. Diese Lcke wollte ich schlieen.
Bei noch lebenden Persnlichkeiten steckt freilich jeder Biograf in einem Dilemma: Einerseits braucht er geistige Distanz, will er das Leben dieses Menschen faktengetreu schildern; andererseits muss er die Nhe des Betroffenen suchen, weil er auf dessen Mithilfe angewiesen ist damit aber setzt er sich der subjektiven Beeinflussung aus. Dieser Widerspruch ist letztlich nur aufzulsen, wenn sich die Person ihrem Biografen ffnet, ohne Bedingungen zu stellen.
Mir war schnell klar, dass Beitz eine Heldendarstellung wollte. Deshalb schlug ich ihm eine literarische Form vor, von der ich glaubte, dass sie unser beider Ansprchen gengen knnte: Beitz sollte sein Leben in der Ich-Form erzhlen, ich htte ihm nur die Feder gefhrt. Jeder Leser solcher Memoiren wei, dass es sich um eine persnliche Rckschau handelt, die der historischen Wahrheit nicht gerecht werden muss. Der Ghostwriter wiederum ist fr den Inhalt nicht verantwortlich, kann aber im gnstigen Fall durch entsprechendes Nachfragen den Betroffenen zu kritischen Selbstreflexionen veranlassen.
Am 1. Oktober 2002 empfing mich Beitz im frheren Gstehaus der Villa Hgel, dem Sitz der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung, zu einer ersten Besprechung ber das Projekt. Untersttzt wurde es durch Beitz Medienberater Klaus Blling, den ehemaligen Regierungssprecher Helmut Schmidts. Beitz schien sich auf das Vorhaben einzulassen.
Ich studierte Archivmaterial ber Beitz, um mich auf die Gesprche mit ihm vorzubereiten. Er aber schwankte, ob ihm nicht doch eine Biografie lieber wre, in welcher ich als Autor, scheinbar neutral, sein Leben in der dritten Person Singular erzhlen wrde.
Der Berliner Verleger Wolf Jobst Siedler, der mit Blling ber das Projekt gesprochen hatte, riet Beitz, den er seit vielen Jahren kannte, dringend dazu, an der ursprnglich geplanten Autobiografie festzuhalten. Ein solches Erinnerungsbuch erlaubt, verlangt geradezu die Subjektivitt des Blickwinkels, schrieb er Beitz. Eine Biografie hingegen setze eine bergeordnete Perspektive voraus, wolle darstellen, wie ein Mann in seiner Zeit stand und was sein Handeln objektiv im zeitgeschichtlichen Zusammenhang bedeutet. Siedler traute Beitz so viel Zurckhaltung offenkundig nicht zu, denn er fragte: Wollen Sie das wirklich? Muten Sie Ihrem Autor wissenschaftliche Distanz zu und setzen Sie voraus, dass er die Parallelliteratur bercksichtigt?
Nach lngerem Hin und Her whlte Beitz einen fr ihn typischen Zwischenweg. Er wnschte, dass ich die Biografie schreibe aber mit dem schriftlich fixierten Vorbehalt, dass sie nur mit seiner Zustimmung verffentlicht werden drfe. Die Vereinbarung wurde Bestandteil meines Vertrags mit einem Buchverlag; sollte Beitz die Zustimmung nicht erteilen, wrde er mir das entgangene Honorar ersetzen. Ein wirtschaftliches Risiko ging ich also nicht ein.
Aber ich htte gewarnt sein mssen. Denn nach meinem Gesprch mit Beitz ber Honecker hatte ich bereits einschlgige Erfahrungen gemacht, wie er bei der Autorisierung eines Textes vorgeht: Jedes gedruckte Wort, das ihn betrifft, scheint er unter allen denkbaren Aspekten so lange zu wgen, bis am Ende oft das Gegenteil von dem dasteht, was er im Interview ursprnglich gesagt hat.
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