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Guide
George J. Brooke
The Dead Sea Scrolls and German Scholarship
Centrum Orbis Orientalis et Occidentalis (CORO)
Zentrum fr Antike und Orient
Akademie der Wissenschaften zu Gttingen
Georg-August-Universitt Gttingen
Julius-Wellhausen-Vorlesung
Herausgegeben von
Reinhard G. Kratz und Rudolf Smend
Heft 6
De Gruyter
ISBN 978-3-11-059585-7
e-ISBN (PDF) 978-3-11-059732-5
e-ISBN (EPUB) 978-3-11-059364-8
ISSN 1867-2213
Library of Congress Control Number: 2018944102
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet ber http://dnb.dnb.de abrufbar.
2018 Walter de Gruyter GmbH, Berlin/Boston
www.degruyter.com
Gruworte anlsslich des Festakts zum 10-jhrigen Bestehen des CORO
Ulrike Beisiegel
Prsidentin der Georg-August-Universitt Gttingen
Im Jahr 2015 hat das Centrum Orbis Orientalis et Occidentalis (CORO) sein 10-jhriges Bestehen gefeiert. Ich freue mich sehr, dass die Ansprachen und der Hauptvortrag, die anlsslich des damaligen Festakts gehalten wurden, nun in diesem Band versammelt sind und damit fr die ffentlichkeit zur Verfgung gestellt werden.
Das CORO ist auch nach inzwischen ber 10 Jahren ein sehr lebendiges Beispiel der engen und erfolgreichen Zusammenarbeit der Georg-August-Universitt mit der Gttinger Akademie der Wissenschaften. Es agiert damit nicht nur im Bereich der Forschung integrativ und innovativ, sondern war bei seiner Grndung auch ein erster wichtiger Schritt auf dem Weg zum Gttingen Campus. Inzwischen ist der Gttingen Campus, in dem die Universitt mit insgesamt acht aueruniversitren Partnern am Standort zusammenarbeitet, ein in der deutschen Hochschullandschaft fest etablierter Begriff. Vor allem aber ist er ein von den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, aber auch von groen Teilen der Verwaltung tglich gelebtes Prinzip der Kooperation, bei dem die Strken der einzelnen Partner genutzt werden, um Gttingen gemeinsam als forschungsstarken und lebenswerten Standort weiterzuentwickeln.
Das CORO bringt sich durch die an ihm versammelten Fcher und durch die einzelnen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sehr aktiv in die geisteswissenschaftlichen und disziplinbergreifenden Forschungsschwerpunkte der Universitt ein, wofr ich allen Mitgliedern herzlich danken mchte. Ich wnsche dem CORO fr die nchsten Jahre weiterhin viel Freude an der interdisziplinren Zusammenarbeit und viel Erfolg!
Tanja S. Scheer
Direktorin des CORO
Sehr geehrte Frau Prsidentin, liebe Frau Beisiegel,
sehr geehrter Herr Vizeprsident,
sehr geehrte Herren Dekane der theologischen und philosophischen Fakultt,
sehr geehrter Herr Brooke,
liebe Kolleginnen und Kollegen,
liebe Studierende,
meine Damen und Herren!
Heute begehen wir das 10-jhrige Jubilum dieses Zentrums fr Antike und Orient. Es erscheint besonders passend, diesen Festakt mit der Julius-Wellhausen-Vorlesung zu verbinden: Ist diese doch eine inzwischen traditionell gewordene Veranstaltung von CORO und Akademie der Wissenschaften. Wir freuen uns, mit George Brooke einen besonders renommierten internationalen Gelehrten zum Festvortrag bei uns zu haben.
Erlauben Sie mir jedoch, bevor wir ihn hren werden, einige Worte zur Geschichte, zur Arbeit und zu den Zukunftsperspektiven unseres Zentrums fr Antike und Orient: Das CORO wurde als Centrum Orbis Orientalis ursprnglich im Jahr 2005 gegrndet, die Initiative hierzu kam von Seiten der Theologischen Fakultt: in einem Zentrum fr semitische Sprachen sollten auch die benachbarten Kulturen beteiligt sein. Im Jahr 2011 schlossen sich die altertumswissenschaftlichen Fcher der Philosophischen Fakultt, die bisher unter dem Krzel KEMA: Kulturen Europas und des Mittelmeerraumes in der Antike (KEMA) einen eigenen Verbund gebildet hatten, mit den schwerpunktmig orientalistisch, semitistisch geprgten Fchern des CORO zu einem ganz neuen Verbund zusammen: dies ist unser heutiges Centrum Orbis Orientalis et Occidentalis.
Worin liegt die Bedeutung des CORO und welche Ziele verfolgt es im zehnten Jahr seines Bestehens?
Das Centrum versteht sich als Koordinationsplattform und Kompetenzzentrum fr die Fcher, die sich mit Geschichte, Sprache, Kunst und Kultur des Mittelmeerraums und des Nahen und Mittleren Ostens befassen. Koordination der Lehre, Untersttzung der ffentlichkeitsarbeit und Frderung der Forschung in diesen Fchern sind die zentralen Anliegen des CORO.
Bundesweit gesehen greift das CORO eine ganz besondere Strke der Georg-August-Universitt auf: die in Gttingen vorhandene Breite der altertumswissenschaftlichen Fcher. Derzeit sind 19 Fcher im Zentrum vertreten: Das Alte gypten bis in die koptische Sptantike, der Alte Orient im Zweistromland und in den Lndern der Bibel, der Vordere Orient und Zentralasien mit Schwerpunkten im alten Persien, im orientalischen Christentum, im arabisch-islamwissenschaftlichen Bereich, sowie in den Kulturen der Turkvlker. Griechenland und Rmisches Reich werden im CORO aus historischer, sprachlicher, archologischer und rechtsgeschichtlicher Perspektive in den Blick genommen, die christliche Sptantike bildet ebenfalls den Schwerpunkt mehrerer beteiligter Fcher und Fachvertreter. Dass es selbst in der breit aufgestellten Gttinger Fachkultur Lcken gibt sei allerdings auch erwhnt: Die Judaistik, aber auch etwa die Vorderasiatische Archologie sind Fcher, die wir hier vor Ort schmerzlich vermissen. Dennoch: Auf der hier gegebenen und in nur wenigen deutschen Universitten in gleichem Mae vorhandenen starken Basis der altertumswissenschaftlichen Fcher knnen wir hier im CORO aufbauen.
Unser interdisziplinres Zentrum engagiert sich auf mehreren Ebenen fr die Koordination von Studium und Lehre: Die Sprachenschule Ludus Linguarum (an der Theologischen Fakultt verortet) koordiniert die Angebote im Bereich der sprachlichen Ausbildung der Studierenden. Fr unsere Fcher, in denen oft exotische Sprachen bentigt werden ist das besonders wichtig: So hat das CORO etwa in den letzten Semestern Lehrauftrge fr das Altthiopische finanzieren knnen. Auch die Akademie der Wissenschaften mit ihren Projekten ist in die Lehre des CORO eingebunden: Die Studierenden werden so mit der Arbeitsweise der Grundlagenforschung vertraut gemacht. Schlielich ist das CORO Trger und organisatorischer berbau von interdisziplinren Studiengngen auf unterschiedlichem Level: Hier liegt die Koordination bei der Philosophischen Fakultt.
Auf Bachelor Niveau gibt der B. A. Antike Kulturen den Studienanfngern die Mglichkeit, sich zu Beginn des Studiums in den Fchern des CORO zu orientieren, und nach Neigung zu kombinieren. Dem akademischen Nachwuchs wird so von Studienbeginn an nicht nur vielfltiges Wissen, sondern vor allem auch ein interdisziplinrer Blickwinkel auf die Alte Welt vermittelt. Im CORO-Studiengang wird eine gesamtheitliche Perspektive wiederbelebt, die zwischenzeitlich durch die akademische Trennung der Fachkulturen in der deutschen Wissenschaft schon fast verloren schien. Diese interdisziplinre Perspektive wird auf Masterebene weitergefhrt, im Master Antike Kulturen Geschichte des Altertums. Das Studienangebot Antike Kulturen wird von seiten der Studierenden sehr gut angenommen: In den vergangenen zwei Jahren hat sich das Interesse im Vergleich zu den Vorjahren vervierfacht.
Ein zweites Ziel des CORO besteht darin, den orientalistischen und altertumswissenschaftlichen Fchern grere Sichtbarkeit zu verleihen. Das betrifft sowohl den Kontext der eigenen Universitt, als auch darber hinausgreifend die ffentlichkeit im greren Sinne: Die heutige Julius-Wellhausen-Vorlesung ist hier an herausragender Stelle zu nennen.