Freud Sigmund. - Vier wesentliche Texte
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Copyright 2016 / FV ditions
Bild : F. Smutzer, 1926
ISBN 979-10-299-0148-5
Alle Rechte Vorbehalten
BEWUSSTSEIN UND UNBEWUSSTES
In diesem einleitenden Abschnitt ist nichts Neues zu sagen und die Wiederholung von frher oft Gesagtem nicht zu vermeiden.
Die Unterscheidung des Psychischen in Bewutes und Unbewutes ist die Grundvoraussetzung der Psychoanalyse und gibt ihr allein die Mglichkeit, die ebenso hufigen als wichtigen pathologischen Vorgnge im Seelenleben zu verstehen, der Wissenschaft einzuordnen. Nochmals und anders gesagt: Die Psychoanalyse kann das Wesen des Psychischen nicht ins Bewutsein verlegen, sondern mu das Bewutsein als eine Qualitt des Psychischen ansehen, die zu anderen Qualitten hinzukommen oder wegbleiben mag.
Wenn ich mir vorstellen knnte, da alle an der Psychologie Interessierten diese Schrift lesen werden, so wre ich auch darauf vorbereitet, da schon an dieser Stelle ein Teil der Leser haltmacht und nicht weiter mitgeht, denn hier ist das erste Schibboleth der Psychoanalyse. Den meisten philosophisch Gebildeten ist die Idee eines Psychischen, das nicht auch bewut ist, so unfabar, da sie ihnen absurd und durch bloe Logik abweisbar erscheint. Ich glaube, dies kommt nur daher, da sie die betreffenden Phnomene der Hypnose und des Traumes, welche vom Pathologischen ganz abgesehen zu solcher Auffassung zwingen, nie studiert haben. Ihre Bewutseinspsychologie ist aber auch unfhig, die Probleme des Traumes und der Hypnose zu lsen.
Bewut sein ist zunchst ein rein deskriptiver Terminus, der sich auf die unmittelbarste und sicherste Wahrnehmung beruft. Die Erfahrung zeigt uns dann, da ein psychisches Element, zum Beispiel eine Vorstellung, gewhnlich nicht dauernd bewut ist. Es ist vielmehr charakteristisch, da der Zustand des Bewutseins rasch vorbergeht; die jetzt bewute Vorstellung ist es im nchsten Moment nicht mehr, allein sie kann es unter gewissen leicht hergestellten Bedingungen wieder werden. Inzwischen war sie, wir wissen nicht was; wir knnen sagen, sie sei latent gewesen, und meinen dabei, da sie jederzeit bewutseinsfhig war. Auch wenn wir sagen, sie sei unbewut gewesen, haben wir eine korrekte Beschreibung gegeben. Dieses Unbewut fllt dann mit latent-bewutseinsfhig zusammen. Die Philosophen wrden uns zwar einwerfen: Nein, der Terminus unbewut hat hier keine Anwendung, solange die Vorstellung im Zustand der Latenz war, war sie berhaupt nichts Psychisches. Wrden wir ihnen schon an dieser Stelle widersprechen, so gerieten wir in einen Wortstreit, aus dem sich nichts gewinnen liee.
Wir sind aber zum Terminus oder Begriff des Unbewuten auf einem anderen Weg gekommen, durch Verarbeitung von Erfahrungen, in denen die seelische Dynamik eine Rolle spielt. Wir haben erfahren, das heit annehmen mssen, da es sehr starke seelische Vorgnge oder Vorstellungen gibt hier kommt zuerst ein quantitatives, also konomisches Moment in Betracht , die alle Folgen fr das Seelenleben haben knnen wie sonstige Vorstellungen, auch solche Folgen, die wiederum als Vorstellungen bewut werden knnen, nur werden sie selbst nicht bewut. Es ist nicht ntig, hier ausfhrlich zu wiederholen, was schon so oft dargestellt worden ist. Genug, an dieser Stelle setzt die psychoanalytische Theorie ein und behauptet, da solche Vorstellungen nicht bewut sein knnen, weil eine gewisse Kraft sich dem widersetzt, da sie sonst bewut werden knnten und da man dann sehen wrde, wie wenig sie sich von anderen anerkannten psychischen Elementen unterscheiden. Diese Theorie wird dadurch unwiderleglich, da sich in der psychoanalytischen Technik Mittel gefunden haben, mit deren Hilfe man die widerstrebende Kraft aufheben und die betreffenden Vorstellungen bewutmachen kann. Den Zustand, in dem diese sich vor der Bewutmachung befanden, heien wir Verdrngung , und die Kraft, welche die Verdrngung herbeigefhrt und aufrechtgehalten hat, behaupten wir whrend der analytischen Arbeit als Widerstand zu verspren.
Unseren Begriff des Unbewuten gewinnen wir also aus der Lehre von der Verdrngung. Das Verdrngte ist uns das Vorbild des Unbewuten. Wir sehen aber, da wir zweierlei Unbewutes haben, das latente, doch bewutseinsfhige, und das Verdrngte, an sich und ohne weiteres nicht bewutseinsfhige. Unser Einblick in die psychische Dynamik kann nicht ohne Einflu auf Nomenklatur und Beschreibung bleiben. Wir heien das Latente, das nur deskriptiv unbewut ist, nicht im dynamischen Sinne, vorbewut ; den Namen unbewut beschrnken wir auf das dynamisch unbewute Verdrngte, so da wir jetzt drei Termini haben, bewut ( bw ), vorbewut ( vbw ) und unbewut ( ubw ), deren Sinn nicht mehr rein deskriptiv ist. Das Vbw , nehmen wir an, steht dem Bw viel nher als das Ubw , und da wir das Ubw psychisch geheien haben, werden wir es beim latenten Vbw um so unbedenklicher tun. Warum wollen wir aber nicht lieber im Einvernehmen mit den Philosophen bleiben und das Vbw wie das Ubw konsequenterweise vom bewuten Psychischen trennen? Die Philosophen wrden uns dann vorschlagen, das Vbw wie das Ubw als zwei Arten oder Stufen des Psychoiden zu beschreiben, und die Einigkeit wre hergestellt. Aber unendliche Schwierigkeiten in der Darstellung wren die Folge davon, und die einzig wichtige Tatsache, da diese Psychoide fast in allen anderen Punkten mit dem anerkannt Psychischen bereinstimmen, wre zugunsten eines Vorurteils in den Hintergrund gedrngt, eines Vorurteils, das aus der Zeit stammt, da man diese Psychoide oder das Bedeutsamste von ihnen noch nicht kannte.
Nun knnen wir mit unseren drei Termini, bw, vbw und ubw , bequem wirtschaften, wenn wir nur nicht vergessen, da es im deskriptiven Sinne zweierlei Unbewutes gibt, im dynamischen aber nur eines. Fr manche Zwecke der Darstellung kann man diese Unterscheidung vernachlssigen, fr andere ist sie natrlich unentbehrlich. Wir haben uns immerhin an diese Zweideutigkeit des Unbewuten ziemlich gewhnt und sind gut mit ihr ausgekommen. Vermeiden lt sie sich, soweit ich sehen kann, nicht; die Unterscheidung zwischen Bewutem und Unbewutem ist schlielich eine Frage der Wahrnehmung, die mit Ja oder Nein zu beantworten ist, und der Akt der Wahrnehmung selbst gibt keine Auskunft darber, aus welchem Grund etwas wahrgenommen wird oder nicht wahrgenommen wird. Man darf sich nicht darber beklagen, da das Dynamische in der Erscheinung nur einen zweideutigen Ausdruck findet
Soweit die Entscheidung in einer solchen entweder von der Konvention oder von Gefhlsmomenten abhngigen Frage durch Argumente beeinflut werden kann, lt sich hiezu folgendes bemerken: Der Hinweis auf eine Deutlichkeitsskala der Bewutheit hat nichts Verbindliches und nicht mehr Beweiskraft als etwa die analogen Stze: Es gibt so viel Abstufungen der Beleuchtung vom grellsten, blendenden Licht bis zum matten Lichtschimmer, folglich gibt es berhaupt keine Dunkelheit. Oder: Es gibt verschiedene Grade von Vitalitt, folglich gibt es keinen Tod. Diese Stze mgen ja in einer gewissen Weise sinnreich sein, aber sie sind praktisch verwerflich, wie sich herausstellt, wenn man bestimmte Folgerungen von ihnen ableiten will, zum Beispiel: also braucht man kein Licht anzustecken, oder: also sind alle Organismen unsterblich. Ferner erreicht man durch die Subsumierung des Unmerklichen unter das Bewute nichts anderes, als da man sich die einzige unmittelbare Sicherheit verdirbt, die es im Psychischen berhaupt gibt. Ein Bewutsein, von dem man nichts wei, scheint mir doch um vieles absurder als ein unbewutes Seelisches. Endlich ist solche Angleichung des Unbemerkten an das Unbewute offenbar ohne Rcksicht auf die dynamischen Verhltnisse versucht worden, welche fr die psychoanalytische Auffassung magebend waren. Denn zwei Tatsachen werden dabei vernachlssigt; erstens, da es sehr schwierig ist, groer Anstrengung bedarf, um einem solchen Unbemerkten genug Aufmerksamkeit zuzufhren, und zweitens, da, wenn dies gelungen ist, das vordem Unbemerkte jetzt nicht vom Bewutsein erkannt wird, sondern oft genug ihm vllig fremd, gegenstzlich erscheint und von ihm schroff abgelehnt wird. Der Rekurs vom Unbewuten auf das wenig Bemerkte und nicht Bemerkte ist also doch nur ein Abkmmling des Vorurteils, dem die Identitt des Psychischen mit dem Bewuten ein fr allemal feststeht.
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