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Yann Martel - Schiffbruch mit Tiger Roman

Here you can read online Yann Martel - Schiffbruch mit Tiger Roman full text of the book (entire story) in english for free. Download pdf and epub, get meaning, cover and reviews about this ebook. year: 2010, publisher: Frankfurt am Main Fischer E-Books, genre: Science. Description of the work, (preface) as well as reviews are available. Best literature library LitArk.com created for fans of good reading and offers a wide selection of genres:

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Schiffbruch mit Tiger Roman: summary, description and annotation

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Schiffbruch mit Tiger Roman — read online for free the complete book (whole text) full work

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Schiffbruch mit Tiger

Roman

Aus dem Englischen von Manfred Alli und Gabriele Kempf-Alli

Fischer e-books

Schiffbruch mit Tiger Roman - image 1

ber Yann Martel

Yann Martel wurde 1963 in Spanien geboren. Seine Eltern sind Diplomaten. Er wuchs in Costa Rica, Frankreich, Mexiko, Alaska und Kanada auf und lebte spter im Iran, in der Trkei und in Indien. Er studierte Philosophie und wohnt derzeit in Montreal. Schiffbruch mit Tiger ist sein dritter Roman, er war nominiert fr den Governor General Award und den Commonwealth Writers' Prize und gewann den Booker Prize 2002.

Impressum

Covergestaltung: himann, heilmann, hamburg

Abbildung: Andy Bridge

Die bersetzung wurde gefrdert von The Canada Council for the Arts.

Die Originalausgabe erschien 2001 unter dem Titel Life of Pi

bei Alfred A. Knopf, a division of Random House of Canada

2001 Yann Martel

Fr die deutsche Ausgabe:

2003 S. Fischer Verlag GmbH, Frankfurt am Main

Abhngig vom eingesetzten Lesegert kann es zu unterschiedlichen Darstellungen des vom Verlag freigegebenen Textes kommen.

Dieses E-Book ist urheberrechtlich geschtzt.

ISBN 978-3-10-401032-8

mes parents et mon frre

Vorbemerkung des Autors

Dieses Buch ist entstanden, weil ich hungrig war. Das muss ich erklren. Im Frhjahr 1996 kam in Kanada mein zweites Werk, ein Roman, heraus. Es war kein Erfolg. Rezensenten wussten nichts damit anzufangen oder verurteilten es mit halbherzigem Lob. Leser lieen es liegen. Ich mhte mich, im Medienzirkus den Clown oder den Trapezknstler zu spielen, aber es half alles nichts. Das Buch verkaufte sich nicht. In den Lden standen die Bcher in langen Reihen wie Schuljungen, die zum Fuball oder Baseball angetreten sind, und meines war der picklige, ungelenke Knabe, den keiner in seiner Mannschaft haben wollte. Es verschwand schnell und in aller Stille.

Allzu viel machte mir das Fiasko nicht aus. Ich hatte schon mit einer anderen Geschichte begonnen, einem Roman, der 1939 in Portugal spielte. Aber irgendwie war ich unruhig. Und ich hatte ein wenig Geld.

Also flog ich nach Bombay. So abwegig, wie es sich anhren mag, ist das nicht, wenn man sich erst einmal drei Dinge klarmacht: Dass es kein lebendiges Wesen gibt, dem eine Dosis Indien nicht die Unruhe austreibt; dass man dort auch mit wenig Geld weit kommt; und dass ein Roman, der im Jahr 1939 in Portugal spielt, nicht unbedingt viel mit Portugal und 1939 zu tun haben muss.

Ich war schon einmal in Indien gewesen, fnf Monate im Norden des Landes. Bei jener ersten Reise hatte ich keine Ahnung, was mich auf dem Subkontinent erwartete. Oder besser gesagt, ein einziges Wort hatte ich zur Einstimmung. Als ich einem Freund, der das Land gut kannte, von meinen Reiseplnen erzhlte, meinte er: Die sprechen ein ulkiges Englisch in Indien. Sie mgen Wrter wie bamboozle. Das fiel mir wieder ein, als mein Flugzeug in Delhi zur Landung ansetzte, und das Wort bamboozle war das eine, was mich auf den Ansturm, den Lrm, die Lebendigkeit des Irrsinns Indien vorbereitete. Bisweilen machte ich Gebrauch von dem Wort, und ich muss sagen, es hat sich gut bewhrt. Zu einem Schalterbeamten am Bahnhof: Das htte ich ja nicht gedacht, dass die Fahrkarte so teuer ist. Ihr wollt mich doch nicht bamboozeln, oder? Er lchelte und antwortete in seinem Singsang: Nein, Sir! Hier wird nicht bamboozelt. Unsere Preise sind korrekt.

Jetzt beim zweiten Mal wusste ich besser, auf was ich mich einlie, und ich wusste auch, was ich wollte. Ich wollte mir ein Quartier in einer alten hill station suchen, einem Kurort in den Bergen, und dort meinen Roman schreiben. Ich sah es vor mir, wie ich an einem Tisch auf einer groen Veranda sitzen wrde, meine Notizen vor mir ausgebreitet und dazu eine dampfende Tasse Tee. Durch die grnen Hgel zu meinen Fen zgen dicke Nebelschwaden, und die schrillen Schreie der Affen klngen mir in den Ohren. Das Wetter wre perfekt: Morgens und abends ein dnner Pullover, tagsber kurze rmel. Solcherart ausgestattet, wrde ich zur Feder greifen und im Dienste einer hheren Wahrheit aus Portugal eine Fiktion machen. Denn darum geht es doch in Romanen, nicht wahr? Darum, die Wirklichkeit exemplarisch umzuformen. Sie so zu drehen, dass ihr Wesen hervorkommt. Htte ich dafr nach Portugal fahren sollen?

Meine Zimmerwirtin wrde mir Geschichten aus der Zeit erzhlen, als sie die Englnder aus dem Land warfen. Wir wrden besprechen, was es am nchsten Tag zum Mittag- und Abendessen gab. Wenn mein Arbeitstag zu Ende war, wrde ich in den sanften Hgeln der Teeplantagen spazieren gehen.

Leider hatte der Motor meines Romans seine Mucken, er spuckte und spotzte, und schlielich ging er ganz aus. Es geschah in Matheran, nicht weit von Bombay, einem kleinen Erholungsort in den Bergen, wo es ein paar Affen gab, aber keine Plantagen. Nur der verkrachte Schriftsteller kennt das Gefhl. Man hat ein gutes Thema, man schreibt gute Stze. Man hat sich Gestalten einfallen lassen, die so vor Leben strotzen, dass sie eigentlich Geburtsurkunden bruchten. Man hat sich eine Handlung fr sie ausgedacht, die profund, einfach und ergreifend ist. Man hat recherchiert, hat alle Fakten beisammen Geschichte, Gesellschaft, Klima, Kche , alles, was man braucht, damit die Sache sich wirklich echt anfhlt. Die Dialoge sind das reinste Pingpongspiel und knistern nur so vor Spannung. Die Beschreibungen knnten farbiger, kontrastreicher nicht sein, die Details nicht aussagekrftiger. Der Erfolg scheint garantiert. Aber wenn man dann alles zusammenzhlt, kommt nichts dabei heraus. So viel versprechend es aussah - es kommt der Augenblick, an dem man einsehen muss, dass jene Flsterstimme im Hinterkopf, die man schon so lange nicht hren will, die schlichte, schreckliche Wahrheit sagt: Da wird nichts draus. Es fehlt etwas, es fehlt der Funke, der die Geschichte wirklich zum Leben erweckt, und das hat nichts damit zu tun, ob die Fakten stimmen und das richtige Essen auf den Tisch kommt. Innerlich ist die Geschichte tot, und daran lsst sich nichts mehr ndern. Es ist, das kann ich sagen, ein Stich ins Herz, in die Tiefe der Seele. Was bleibt, ist ein brennender Hunger.

Von Matheran gab ich per Brief Nachricht, dass mein Roman gescheitert war. Ich schrieb an eine fiktive Adresse in Sibirien, und als Absender gab ich eine genauso erfundene in Bolivien an. Ich sah noch zu, wie ein Postbeamter den Brief stempelte und in eine Kiste warf, dann sa ich da, todtraurig, entmutigt. Und jetzt, Tolstoi?, fragte ich mich. Was ist der nchste groe Plan, was willst du jetzt aus deinem Leben machen?

Nun, ich hatte immer noch ein wenig Geld, und die Unruhe trieb mich nach wie vor. Ich stand auf und spazierte aus dem Postamt. Ich wrde mich in Sdindien umsehen.

Den Leuten, die mich fragten, was ich arbeite, htte ich gern gesagt: Ich bin Doktor, denn in unseren heutigen Zeiten sind die rzte die Garanten von Magie und Wundertat. Aber ich bin sicher, schon im nchsten Augenblick wren an der Ecke zwei Busse zusammengestoen, alle htten mich erwartungsvoll angesehen, und inmitten der Schreie der Verletzten htte ich erklren mssen, dass es so nicht gemeint gewesen, dass ich Doktor der Jurisprudenz sei; auf die Bitte, ihnen bei der Anklage gegen die Behrden zu helfen, die fr das Unglck verantwortlich seien, htte ich eingestehen mssen, dass es eigentlich doch nur ein Magister in Philosophie sei; auf die aufgeregten Rufe, wo denn der tiefere Sinn einer so blutigen Tragdie zu suchen sei, htte ich antworten mssen, dass ich mir Kierkegaard fr spter aufgehoben htte, und immer so weiter. Da war es schon besser, ich hielt mich an die beschmende Wahrheit.

Unterwegs bekam ich immer wieder einmal zu hren: Schriftsteller? Tatschlich? Da habe ich eine Geschichte fr Sie. Meist waren es nur kleine Anekdoten, zu wenig zum Leben und zu viel zum Sterben.

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